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Der Wettlauf um die besten Talente wird immer intensiver: Der Fachkräftemangel in Deutschland nimmt über alle Branchen hinweg weiter zu. Fast jedes zweite Unternehmen leidet akut unter der Situation, so das ifo Institut. Allein im IT-Bereich sind aktuell fast 150.000 Jobs unbesetzt, berichtet Bitkom – das bedeutet einen neuen Negativrekord. HR-Manager suchen daher nach neuen Wegen, um die Arbeitgebermarke zu schärfen und potenzielle Bewerberinnen und Bewerber besser und effektiver zu erreichen. In diesem Artikel erfährst du mehr über die zwölf aktuellen Trends im Employer Branding 2024.
Trend 1: Einsatz von Videos im Employer Branding
Videoformate sind unter den Employer Branding Trends für 2024 von zentraler Bedeutung. Der Grund liegt auf der Hand: Bewegtbild verbindet Sachinformationen mit einer emotionalen Ansprache und verspricht in der Regel eine höhere Aufmerksamkeit als reine – häufig zudem austauschbare – Textinformationen. Videos hingegen wirken authentisch und dynamisch, sie sind glaubwürdig und bilden somit ein probates Mittel, um Kultur und Werte eines Unternehmens auf einprägsame Weise zu transportieren.
Gleichzeitig wirken Videos positiv für die interne Kommunikation: Sie können das Gefühl der Zusammengehörigkeit in deinem Unternehmen schärfen und somit zu einer verbesserten Mitarbeiterbindung beitragen.
Beispiele:
- Google: Hochwertige Videos, die potenzielle Mitarbeiter ansprechen und Unternehmenswerte vermitteln.
- Microsoft: Videos, die Einblicke in die Unternehmenskultur und den Arbeitsalltag bieten.
- Airbnb: Kreative Videos, die die Vielfalt und den Zusammenhalt im Unternehmen darstellen.
Trend 2: KI für das Employer Branding
Megatrends wie Künstliche Intelligenz (KI) und Automatisierung verändern nahezu alle Geschäftsprozesse – auch im Personalbereich. Hier können KI-Anwendungen dabei helfen, Rekrutierungsprozesse zu optimieren und zu beschleunigen. Bei der Erstellung von Jobprofilen in Sekundenschnelle unterstützt KI ebenso wie bei der fortschreitenden Automatisierung in der Bewerberauswahl oder dem Aufbau von Recruiting-Funnels, um noch gezielter geeignete Kandidaten anzusprechen.
Auf diese Weise lassen sich nicht nur objektiver die geeigneten Kandidaten identifizieren, sondern auch die Prozesse optimieren. Viele Unternehmen konzentrieren sich auf mobile und personalisierte Bewerbungsprozesse, um Top-Talente anzuziehen. Digitale Plattformen wie LinkedIn und Glassdoor sind heute im Employer Branding ohnehin unverzichtbar, um mit potenziellen Bewerbern in Kontakt zu treten.
Beispiele:
- HireVue: Verwendung von KI, um Bewerbungsprozesse effizienter und objektiver zu gestalten.
- LinkedIn: Plattform zur Präsentation der Arbeitgebermarke und Vernetzung mit potenziellen Bewerbern.
- Glassdoor: Plattform für Mitarbeiterbewertungen und Feedback, die Unternehmen hilft, ihre Arbeitsumgebung zu verbessern.
Trend 3: Stärkere Fokussierung auf die Unternehmenskultur
Unternehmen, die offen und proaktiv zu ihrer Kultur und ihren Werten kommunizieren, werden als glaubwürdig und vertrauenswürdig wahrgenommen. Eine starke Unternehmenskultur wiederum zieht talentierte Mitarbeiter an und fördert die Mitarbeiterbindung. Allerdings erfordert dies regelmäßige Aktivitäten. Zu möglichen Maßnahmen, um eine intakte Unternehmenskultur zu etablieren und weiterzuentwickeln, zählen Workshops, Teambuilding-Aktivitäten und transparente Kommunikation. Auch Videoformate in der internen Kommunikation können dabei hilfreich sein.
Beispiele:
- Zappos: Kultur der Kundenzufriedenheit und Mitarbeiterförderung.
- Salesforce: Förderung einer inklusiven und unterstützenden Arbeitsumgebung.
- Netflix: Betonung von Freiheit und Verantwortung zur Förderung von Innovation und Engagement.
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Trend 4: Bedeutung von Mitarbeiterbewertungen und Feedback
Websites wie Glassdoor ermöglichen es Mitarbeitern, anonym Feedback zu geben. Diese Bewertungen bieten potenziellen Bewerbern wertvolle Einblicke in die Arbeitsbedingungen und die Unternehmenskultur. Dieses Feedback sollten Unternehmen aktiv nutzen, um ihre Arbeitsumgebung kontinuierlich zu verbessern – und gleichzeitig vorhandene Mitarbeitende motivieren, ebenfalls Bewertungen zu hinterlassen.
Beispiele:
- Google: Nutzt Feedback von Glassdoor, um kontinuierlich Verbesserungen umzusetzen.
- Adobe: Führt regelmäßige Mitarbeiterumfragen durch, um die Arbeitsumgebung zu optimieren.
- HubSpot: Bewertet regelmäßig Mitarbeiterfeedback und implementiert Verbesserungen.
Trend 5: Mitarbeitende als Content Creator
Niemand ist so glaubwürdig wie eigene Mitarbeitende, die authentisch über ihre Erfahrungen im Unternehmen berichten. Die Förderung von derartigen Berichten stärkt das Vertrauen in die Arbeitgebermarke. Videoformate und die Verbreitung über Social Media bieten dazu ideale Möglichkeiten – von längeren Clips und Interviews bis zu kurzen, originellen Instagram Reels. Gleichzeitig kannst du Mitarbeitende enger ans Unternehmen binden, indem du sie als Content Creator einbeziehst und ihnen kreativen Freiraum lässt.
Beispiele:
- HubSpot: Nutzt LinkedIn, um authentische Einblicke in die Unternehmenskultur zu geben.
- Spotify: Verwendet Instagram, um den Arbeitsalltag und Mitarbeitergeschichten zu teilen.
- Slack: Setzt auf X, um die Firmenkultur und aktuelle Projekte zu präsentieren.
Trend 6: Weiterentwicklung der Remote-Arbeitskultur
„9 to 5“ war gestern, ein hohes Maß an Flexibilität bei der Wahl von Arbeitszeit und Arbeitsort sind für viele Unternehmen zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Damit schärfen sie ihr Arbeitgeberprofil und gewinnen für viele potenzielle Bewerber an Attraktivität. Der Trend setzt sich auch 2024 fort. Unternehmen investieren in Technologien, um die Zusammenarbeit mit virtuellen Teams zu vereinfachen und zu fördern. Vorteil für die Mitarbeitenden: Die Work-Life-Balance verbessert sich, die Zufriedenheit mit dem eigenen Arbeitsplatz wächst.
Beispiele:
- GitLab: Setzt vollständig auf Remote-Arbeit und hat Zugang zu einem globalen Talentpool.
- Shopify: Bietet flexible Arbeitsmodelle und ermöglicht es Mitarbeitern, von überall zu arbeiten.
- X: Hat eine dauerhafte Remote-Arbeitsoption eingeführt, um Flexibilität zu bieten.
Trend 7: Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion (DEI)
Unternehmen priorisieren DEI-Initiativen, um inklusive Arbeitsumgebungen zu schaffen und vielfältige Talente anzuziehen. Das macht diese Arbeitgeber wiederum für ein
breiteres Spektrum an Talenten attraktiver und verbessert gleichzeitig die Bindung der vorhandenen Mitarbeitenden.
Beispiele:
- Microsoft: Umfassende Programme zur Förderung von Diversität und Inklusion.
- Google: Initiativen zur Schaffung einer inklusiven und vielfältigen Belegschaft.
- Accenture: Setzt auf Diversität und Inklusion als Kernwert und fördert entsprechende Programme.
Trend 8: Nachhaltigkeit und Corporate Social Responsibility (CSR)
Das Hervorheben des eigenen Engagements für Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung wird immer wichtiger, insbesondere für jüngere Generationen. Unternehmen kommunizieren daher ihre CSR-Aktivitäten noch intensiver und ausführlicher, beispielsweise in Form von Videos. CSR-Programme können das Unternehmensimage verbessern und Mitarbeiter motivieren, indem sie Engagement in sozialen und ökologischen Projekten demonstrieren.
Beispiele:
- Patagonia: Starke Nachhaltigkeits- und Umweltschutzinitiativen.
- Unilever: Umfassende CSR-Programme zur Förderung von Nachhaltigkeit und sozialer Verantwortung.
- Ben & Jerry's: Engagement für soziale Gerechtigkeit und Umweltbewusstsein.
Trend 9: Corporate Influencer Marketing
Mitarbeitende sind die besten Botschafter eines Unternehmens. Ein guter Grund also, sie zum Corporate Influencer zu machen und sie beispielsweise in Videos zu Wort kommen zu lassen. Authentischer Content schafft eine verbesserte Glaubwürdigkeit als Arbeitgebermarke, wirkt positiv in der internen Kommunikation und schafft eine emotionale Verbindung zu potenziellen Kandidaten.
Beispiele:
- Dell: Gezielte Programme zur Förderung von Employee Advocacy.
- IBM: Mitarbeiter als Botschafter der Marke durch Schulungen und Anreize.
- Salesforce: Nutzung von Employee Advocacy zur Stärkung der Arbeitgebermarke.
Trend 10: Gamification im Employer Branding
Auf spielerische Weise wichtige Inhalte und nützliche Informationen vermitteln: Gamification kann den Rekrutierungsprozess spannender und ansprechender gestalten. Dieses Instrument lässt sich in der Rekrutierung neuer Talente ebenso nutzen wie in der Auswahlphase oder bei Mitarbeitenden für Weiterbildungen und Schulungen. Gamification stellt dabei eine interaktive und unterhaltsame Möglichkeit dar, potenzielle Bewerber auf originelle Weise zu erreichen.
Beispiele:
- PwC: Nutzung spielerischer Elemente im Rekrutierungsprozess.
- Google: Gamification von Schulungs- und Weiterbildungsprogrammen.
- SAP: Einsatz von Gamification zur Förderung von Mitarbeiterengagement und -bindung.
Trend 11: Weiterbildung von Führungskräften
Lebenslanges Lernen ist angesichts der rasanten technologischen Veränderungen in vielen Branchen heute eine Selbstverständlichkeit. Doch Lernen betrifft nicht nur die Vermittlung von Fachkompetenz – gleichzeitig liegt ein wachsender Fokus auf der persönlichen Weiterbildung, insbesondere auf der Ebene der Führungskräfte.
Das Ziel lautet, einen neuen Führungsstil zu entwickeln und zu etablieren, der es Mitarbeitenden ermöglicht, sich besser zu entfalten und weiterzuentwickeln. Unternehmen, die Weiterbildungsmöglichkeiten anbieten, können ihre Mitarbeiter besser fördern und damit deren Motivation, Kompetenz sowie Produktivität verbessern.
Beispiele:
- IBM: Umfassende Programme zur Weiterbildung und beruflichen Entwicklung.
- Amazon: Angebote von Schulungen und Kursen zur beruflichen Weiterentwicklung.
- Siemens: Fortbildungsprogramme zur Unterstützung der beruflichen und persönlichen Entwicklung.
Trend 12: Fokus auf das Wohlbefinden am Arbeitsplatz
Mitarbeitende, die sich an ihrem Arbeitsplatz wohlfühlen, sind motivierter, engagierter und fühlen sich mit ihrem Arbeitgeber verbunden. Aus guten Gründen legen viele Unternehmen einen verstärkten Schwerpunkt auf Gesundheits- und Wellness-Programme für die physische und psychische Gesundheit der Mitarbeitenden. Das wirkt positiv nach innen – und kann darüber hinaus ein Unternehmen auch attraktiver für mögliche Kandidaten machen.
Beispiele:
- Google: Umfangreiche Programme zur Förderung der Mitarbeitergesundheit, einschließlich Fitnessangebote und Stressbewältigungsmaßnahmen.
- Microsoft: Gesundheitschecks, Wellnessprogramme und flexible Arbeitszeiten zur Förderung des Wohlbefindens.
- SAP: Initiativen zur mentalen und physischen Gesundheitsförderung, einschließlich Stressmanagement-Workshops und Fitnessaktivitäten.
Fazit
Der Kampf um die besten Talente ist in vollem Gange. Umso wichtiger ist es für Unternehmen, ihr Profil als Arbeitgeber zu schärfen, eine klare Unternehmenskultur und überzeugende Werte zu vermitteln. Ein strategisches Employer Branding dient in diesem Zusammenhang dazu, Mitarbeitende an dein Unternehmen zu binden und mögliche Talente besser zu erreichen. Die genannten Trends können dazu beitragen, das Employer Branding zu stärken und die Attraktivität als Arbeitgeber zu erhöhen. Insbesondere technologische Trends, aber auch Remote Working, gezielte Weiterbildung sowie Gesundheitsförderung und Wohlfühlen am Arbeitsplatz spielen dabei eine zentrale Rolle.
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